Keine Angst, ich plane meinen eigenen Tod bestimmt nicht, aber ich habe gerade die DOK-Sendung mit diesem Titel zu Ende geschaut und bin tief betroffen. Wie kann man das nur?
Es geht um einen seit Jahren psychisch kranken Menschen, Â der sich im März letzten Jahres entschieden hat, mit EXIT sein Leben Anfangs Dezember zu beenden. Man sieht, wie er sich von jedem einzelnen Freund verabschiedet. Bei jedem geht er noch vorbei, schenkt jedem einen ganz bestimmten Kerzenständer. Er ist gelassen, wirkt ruhig, irgendwie auch sehr emotionslos. Bis zu seinem letzten Tag nimmt er aktiv am Leben teil. Er besucht eine Zaubershow, er hat Spass. Und am letzten Tag will er noch ein letzte Mal die Picasso-Ausstellung ansehen.
Vor dem Sterben habe er keine Angst. Naja, davon hätt ich auch keine, wenn ich wüsste, dass ich ruhig einschlafen würde. Aber vor dem Tod? Vor dem was danach ist? Niemand kann einem DIES beantworten. Lebt man irgendwo anders? Wird man wieder geboren oder lebt man im gleichen, aber vielleicht gesunden Körper irgendwo anders weiter?
Er mache seine Freunde traurig, meinte der Begleiter vom Fernsehen. Es sei halt so, dass er so nicht mehr leben könne. Seine Freunde müssen einfach lernen ohne ihn zu leben…
Ich bin sprachlos.
Solche Dinge machen mich auch betroffen, aber ich denke dass wenn jemand wirklich Krank ist, ist Exit eine schöne Lösung. Lieber so als sich vor den Zug zu werfen und andere müssen die ganze „Schweinerei“ aufputzen.
Wenn ich eine schwere Krankheit hätte, bei der ich wissen würde, dass ich lange leiden muss, dann würde ich so eine Lösung auch in Anspruch nehmen. Ich finde es auch sehr wichtig, dass man über solche Dinge mit der Familie redet. Da haben wir (unsere Familie) schon oft und klar darüber geredet und auch dass jeder Wunsch erfüllt werden würde.
Ich habe mal einen Spruch über den Tod gehört, der mich sehr nachdenklich gemacht hat: “ Wenn der Tod so schrecklich wäre, warum wollen so viele Menschen sterben?“
Was nachher kommt, wissen wir nicht, vielleicht sogar zum Glück.
Liebe Grüsse aus dem Fricktal 😉
Versteh mich nicht falsch. Ich finds irgendwie auch gut, dass es sowas wie Exit gibt!
Ich finds nur so unvorstellbar,dass man seinen Abgang soweit im Voraus festsetzt und die Zeit dann noch so verbringt.
Ja finde ich auch schräg und auch unvorstellbar, aber auch nur weil ich nicht in so einer Situation lebe,….
habe 2 eigene erfahrungen erlebt.
jemand der 7 jahren leiden musste, für den exit die lösung gewesen wäre, es aber nicht nutzen konnte, weil das die familie nicht entscheiden darf und er dazu nicht fähig war…
und dann der fall mit meiner mutter, die so schnell weg war, das eine verabschiedung nicht möglich war. ich wünschte mir, wir hätten das ganze „planen“ können. von mir aus auch begleitet mit einem psychologen. es wäre vermutlich einfacher gewesen.. nicht nur für mich. (vor allem in anbetracht, dass sie es gwusst hat und uns nichts davon erzählt hat..)
wenn jemand einfach selbstmord macht, und damit vielleicht noch jemanden mit in den tod reisst, der es nicht verdient hat, ist das übel.
wenn jemand keinen lebenswillen mehr hat, nicht mehr leben möchte, warum auch immer, und sich so viel zeit lässt … finde ich das ok. so haben auch die freunde und familien noch die möglichkeit sich zu verabschieden. denn sind wir ehrlich, sowas wie ein „byebye“ gibt leider nur selten.. vielfach reisst es uns einfach aus dem leben…
„ich hoffe aber, das wir hier alle noch ne weile haben..“ 😀 denn ich liebe mein leben :*
ich kann es leider nicht akzeptieren. Bin zwar kein Kirchgänger, aber ich finde trotzdem,den Zeitpunkt bestimmt jemand ANDERS.
Sowie ich auch dagegen bin, den Geburtstermin zu erzwingen via Kaiserschnitt. (Nichts gegen Kaiserschnitt wenn es medizinisch notwendig ist?
Und da ich mitreden kann mit Leiden bei Krankheit kann ich aus fachlicher Sicht sagen: heute muss niemand mehr leiden. Die Palliative Care hat so tolle Fortschritte erzielt. Im Frühstadium gibt es Painkiller in Form von Tabletten oder Pflaster. Im Endstadium kann meinen Morphin Perfusor installieren. Man kann sich auch psychisch begleiten lassen von Fachkräften und allenfalls ein Psychopharmaka einsetzen.
Und ich finde es schrecklich dass Geschäfte gemacht werden mit dem Tod.
Das ist meine Meinung aber jeder muss für sich entscheiden.
Grüessli Thee (ja, mich gits immer no 🙂
Hey monah
Das mit Mutter kommt mir unwahrscheinlich bekannt vor. Auch meine Mutter war innerhalb von 4 Tagen nicht mehr unter uns.Noch im Spital wussten wir nicht,wie es um sie steht.Sie,sie jedoch hat gewusst,dass sie zum sterben ins Spital gegangen ist.Letztendlich weil ihre Schmerzen nicht mehr etragbar waren.
Mein Vater hat ein Jahr zuvor Selbstmord begangen,weil er depressiv war und in dem wissen,das etwas mit Mutter nicht stimmte.Was in den Menschen in diesem Moment und die Jahre zuvor im Kopf vorgeht,das möchte man wahrscheinlich garnicht wissen. Depressionen sind sehr schlimm.
Gruss Sonja
Ich war ebenfalls sprachlos als ich den Film gesehen habe – habe damals selber darüber gebloggt… unglaublich.