In den letzten Tagen hatte ich vermehrt das Gefühl, mein Leben entgleite mir. Ich wusste nicht mehr recht, was ich will.
Ich nahm lustlos meine Mahlzeiten zu mir. Meist ein ziemliches Durcheinander. Ich sagte die Joggingrunde ab, weil ich aufgrund der tiefen Luftfeuchtigkeit zuhause einen trocken und auch sonst komischen Hals hatte. Poweryoga am Mittwoch liess ich sausen. Vielleicht weil das Wetter zu schön war? Am Sonntag wollte ich eigentlich das erste mal dieses Jahr mit den Inline-Skates um den Greifensee. Auch wenn niemand Zeit hatte, mich zu begleiten, wollte ich das eigentlich machen. Und dann schlief ich wegen der Zeitumstellung bis 10h und wusste, es hätte schon hunderte von Menschen unterwegs. Da löschte es mir gleich wieder ab. Ich lümmelte ganze zwei Stunden herum, bis ich mich entschied, zum Brunch in die Stadt zu fahren. Alleine.
Blauer Himmel, Sonnenschein, die Vögel pfeifen, die Menschen sind gut gelaunt. Eigentlich sollte ich glücklich und zufrieden sein. Blöderweise störte ich mich aber daran, dass das Gelbe vom 4min-Ei nicht mehr flüssig war und der Zopf schon etwas trocken. Ich versuchte mich zusammen zu reissen und las noch „Das Magazin“, welches mir ein netter Mitfahrer im Tram liegen gelassen hatte. Irgendwann verabschiedete ich mich dann wieder vom Café. Als ich mich auf den Weg zur Tramhaltestelle machte, entdeckte ich noch den Rechberg Park. Ein wundervolles Plätzchen mit präzise geschnittenen Bäumchen, einem Blumengarten, Sitzgelegenheiten und auch ein Stück Wiese, um darauf zu liegen. Ich gab dem Tag also eine weitere Chance, ein guter zu werden. Ich nahm mir Zeit, genoss die Aussicht und die Musik der Probenden des Konservatoriums. Ich legte mich auf eine Bank und döste in der wärmenden Sonne vor mich hin. Als es mir dann doch zu heiss wurde, machte ich mich auf den Weg. Es tat gut, aber es trübte immer noch etwas meine Stimmung.
Das ist nun eine Woche her und auch jetzt noch ist es ein Auf und Ab mit meiner Stimmung. Mal fünf Punkte über Null, mal 10 Punkte drunter. Mehr als ein Dutzend Punkte über Null bin ich meist nur kurze Momente. Und trotzdem: Ich lass mich nicht unterkriegen und versuche jedem Tag ein guter zu werden.
Weisst du,was ich an deinem Blog mag? Deine Einträge sind so ehrlich. Kein „hach-es-geht-mir-immer-gut“… was ja doch nicht stimmt. Ich glaub jeder kennt die vob dir beschriebenen Momente,nur wie verhält man sich,wenn mqn sich darin erkennt?