sich selber einladen

Dafür braucht es Mut, aber es lohnt sich!

Eines Abends bin ich mit einem Freund unterwegs und er erzählt mir, dass er am nächsten Morgen früh auf den Uetliberg will.  Zürich ist nun wieder öfters in der Nebelsuppe und bereits mit 870 m.ü.M sei man an der Sonne – manchmal. Er wolle vor der Arbeit hoch. Ich bin sofort total begeistert von seiner Idee und überlege mir im Stillen, ob ich fragen soll, ob ich mit darf. Während wir uns sehen, trau ich es mich nicht. Der nächste Morgen ist der letzte, bevor er die Schweiz wieder verlässt und nach Hause fährt.

Als ich zuhause bin, lässt mich der Gedanke nicht los, dass ich das auch machen will. Vielleicht denkst du jetzt: „Das kann sie ja jederzeit machen. Sie wohnt ja in der Nähe. Warum muss sie sich aufdrängen?“ Das stimmt natürlich und ich weiss nicht, ob es mehr Egoismus war, dass ich da hoch wollte oder ob ich das mit ihm zusammen erleben wollte. Ich fragte ihn dann in einem Text, ob ich ihn begleiten dürfe oder ob er es lieber alleine machen möchte. Ich versuchte ihm klar zu machen, dass ich seine Entscheidung respektiere – ohne wenn und aber – wie auch immer sie ausfalle. Nach einer gewissen Zeit meinte er dann, es wäre schön, wenn ich mitkommen würde.

Ich stand also am nächsten Morgen um 5.20 Uhr auf und stand knapp zwei Stund später auf dem Uetliberg – genau rechtzeitig zum Sonnenaufgang. Es war einfach atemberaubend. Diese Stille, dieses Licht, dieser Nebel – wunderschön. Auf dem Weg nach unten, sagte mein Freund zu mir: „Es ist schön, dass du dabei warst. So können wir dieses Erlebnis nämlich teilen und später wieder davon erzählen.“

Fazit: Sagt, wenn ihr etwas wollt. Lieber einmal mehr fragen, als einmal weniger. Der andere kann ja nein sagen. Sonst hört ihr im Nachhinein was er erlebt hat und nervt euch, dass ihr nicht dabei wart.

One thought on “sich selber einladen

  1. Capo

    Dazu kommt mir immer wider „Anleitung zum Unglücklichsein in den sinn“

    http://de.wikipedia.org/wiki/Anleitung_zum_Ungl%C3%BCcklichsein#Die_Geschichte_mit_dem_Hammer

    Ein Mann will ein Bild aufhängen. Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen. Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen. Doch da kommt ihm ein Zweifel: Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will? Gestern schon grüßte er ihn nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile. Aber vielleicht war die Eile nur vorgeschützt, und er hat etwas gegen ihn. Und was? Er hat ihm nichts angetan; der bildet sich da etwas ein. Wenn jemand von ihm ein Werkzeug borgen wollte, er gäbe es ihm sofort. Und warum sein Nachbar nicht? Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen ausschlagen? Leute wie der Kerl vergiften einem das Leben. Und dann bildet der Nachbar sich noch ein, er sei auf ihn angewiesen. Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht’s ihm aber wirklich. Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet, doch noch bevor er „Guten Morgen“ sagen kann, schreit ihn unser Mann an: „Sie können Ihren Hammer behalten, Sie Rüpel!“

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