Schweinehund überwunden

oder: Wie ein Scheisstag noch ein gutes Ende nahm.

Nachdem ich gestern Abend wieder mal im Ausgang war, zum tanzen, kam ich erst gegen 2h ins Bett. Da ich heute noch (mit Freunden) backen wollte, stellte ich aber trotzdem einen Wecker auf 11h. Bin glaub ich etwas früher aufgewacht und gleich aufgestanden. Vom Bett gings sozusagen direkt in die Backstube. Eigentlich hätten wir heute Nachmittag mal zu viert sein sollen. Der eine hat vor einer Woche abgesagt und von den andern beiden erfuhr ich heute, dass nix draus wird. Aus Abwesenheits- und Gesundheitlichen Gründen. Somit schuftete ich den ganzen Tag alleine. Teig zubereiten, in den Kühlschrank und zum nächsten Teig. Dann backen und zum Schluss noch verzieren. Einmal im Jahr mach ich mir den Aufwand, mit der Deko. Sonst bin ich mit einfachen Cookies zufrieden. Nachdem ich ja bereits am Freitag und auch gestern Teige vorbereitet hab, konnte ich heute insgesamt 6 Kekssorten in die Dosen verräumen. Zwei Teige sind noch im Kühlschrank und eine weitere Sorte wartet noch auf die Deko.

Um 20h war ich aber einfach k.o und konnte nicht mehr stehn bzw. ‚arbeiten‘. Ich merkte, ich sass noch keine 5min. Auch wenn ich gerne ins Bett wäre, um den Scheisstag (Freunde sagen ab, Kekse alleine backen/verzieren, schnabulieren, nichts schlaues essen) zu beenden, raffte ich mich auf. Ich war ja immer noch im Pyjama und den Trainerhosen und so zog ich mir Jeans an, die warmen Winterstiefel und meinen heissgeliebten Dauenmantel und ging raus.

Der erste tiefe Atemzug in der Winternacht war schon sehr erfrischend. Musik in die Ohren und ich spazierte los. Anfangs noch ohne Kapuze –  trotz Schneefall – ich brauchte einfach den Wind um die Ohren. Die ersten Schritte waren schwer, klein und Langsam. Langsam entspannte ich mich. Ich genoss es immer mehr. Irgendwann wipte ich noch mit dem Kopf hin und her und ich lächelte sogar, in die Welt hinaus. Ich war eigentlich schon fast wieder zuhause, aber spazierte einfach am Haus vorbei. Ich schaute dem Schnee zu. Ich streckte die Zunge aus, um eine Schneeflocke zu erwischen. Ich lächelte, wenn sich eine Schneeflocke bis unter die Jacke verirrte. Ich stand manchmal einfach nur da. Einmal auf der Brücke und schaute in den Himmel. Ein Autofahrer, der gerade langsam vorbei fuhr, drehte sich sogar nach mir um. Er fragte sich wohl, das ich da machte. Ich war ja auch die einzige, die noch zu Fuss unterwegs war. Einen weiteren tiefen Atemzug, gute Musik in den Ohren, nochmal grinsen über beide Backen. Mir gehts gut. Auch wenn die Arbeit mit den Keksen viel Aufwand war und gar nicht günstig. Einige Leute werden sich darüber freuen.

Die frische Luft, die Bewegung, die Schneeflocken, die Musik, die Lichtstimmung. Das alles hab ich heute echt noch gebraucht. Ich bin froh, dass ich nach diesem Tweet doch noch den Schweinehund überwunden habe.

Hier noch eine Liste meiner ‚cheer up‘-Playlist, die mich seit einigen Wochen begleitet:
Some nights – Fun
C’est la vie – Khaled
Moves like Jagger – Maroon 5
Good time – Owl City & Carly Rae Jepson

 

Und nun hoffe ich auf eine erholsame Nacht. Tschüss

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