Sag was du denkst!

Eine persönliche Erfahrung, wie auch ein Buch, das ich gelesen habe, veranlassen mich, diesen Post zu verfassen.

Vor Kurzem habe ich „Wellentänze“ von Katie Fforde zu Ende gelesen. Eine Mitt-Dreissigerin stellt fest, dass Sie sich in Ihren Nachbarn aus der Kindheit verliebt hat. Weil Sie ihn damals verabscheute, gesteht sie sich diese Gefühle aber nicht ein und behandelt ihn meist sehr kühl. Oft sagt Sie das eine, aber meint etwas ganz anderes. Ist es so schwer, alte Einschätzungen über Bord zu werfen? Hat man Angst, dass der andere nicht auch so empfindet? In dieser Geschichte hat er ihr jedoch des öfteren sein Herz ausgeschüttet. Warum also nicht über seinen Schatten springen und sagen was man denkt?

In den letzten Monaten habe ich einen ganz besonderen Menschen kennengelernt. Diesen habe ich schon mal in einem anderen Post erwähnt. Richtig einfach war es nie, aber wir hatten viele schöne Stunden zusammen. Wir haben uns gegenseitig vieles anvertraut, verschiedene Filme zusammen geschaut und das Leben ausgiebig genossen. Missverständnis gabs mal da, mal dort, aber diese haben sich eigentlich immer wieder geklärt. Ich habe ihm vertraut und ihm oft erzählt, wie’s mir geht, was ich fühle. Klar, ich war auch vorsichtig, weil ich nicht wollte, dass er denkt, ich hätte mich in ihn verliebt. Er ist mir einfach extrem ans Herz gewachsen. Er ist ein so herzensguter Mensch. Es war nicht immer einfach, auszudrücken, was ich empfinde. Ich hoffe, es kam richtig an. Wissen tu ich das aber wohl nie. Gerne hätte ich gewusst, was er denkt oder fühlt. Leider kam das aber nicht. Er hat nur auf meine Aussagen reagiert, als ich sagte, ich könne so nicht mehr weitermachen. Ich wisse nicht, wo ich bei ihm stehe. Er meinte nur, er wolle mir nicht weh tun. Das hat er, aber er hat mir auch so viel gegeben. Hätte es denn nicht eine Möglichkeit gegeben, das ganze anders anzugehen? Manchmal frage ich mich, ob ich wirklich was spezielles für ihn war – wie er es mir doch mal gesagt hat. Oder waren das nur leere Worte?

Wovor hat man Angst, wenn man nicht sagt, wie es einem geht, was man denkt und was man fühlt? Man bereut doch nur Dinge, die man NICHT gemacht hat und nicht solche, die man getan hat. Dinge, die man SAGT oder TUT bringen einem weiter und machen uns zu dem Menschen, den wir heute und jetzt sind!

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