Radisli alleine in Amsterdam

Während ich diese Zeilen schreibe, sitze ich gerade auf meinem bequemen Sofa auf meinem Balkon, eine Anti-Mücken-Kerze brennt und wenn ich in den Himmel schaue, entdecke ich den grossen Bären. Ich lasse den heissen Sommertag also gemütlich ausklingen und geniesse die angenehme Temperatur.

Aber drehen wir die Uhr nochmal ein paar Wochen zurück. Irgendwann Mitte Juni hat mich das Fernweh gepackt. Ich wollte so bald als möglich wieder mal einen Wochenendtrip machen und zwar alleine. Berlin oder Amsterdam standen dann zur Auswahl. Beides Städte, die ich schon mehrmals besucht hatte und sehr mag. A’dam – wie man ja auch so schön sagt – wurde es wegen dem Preis. Mittelkurzfristig ist schon immer etwas teurer. Tja, aber manchmal muss das halt sein.

Ankommen in Amsterdam

Nun denn. Am Freitagnachmittag nahm ich also das Flugzeug, inkl. ein paar neue Holländische Wörter im Gepäck und fuhr mit dem öV in die Stadt zu meinem Airbnb. Als kleiner Einschub: Das zauberhafte Dachgeschosszimmer in einem sehr sympathischen Quartier kann ich euch echt empfehlen. Die Bilder sprechen für sich, oder? Ich muss sagen, während der Anreise war ich ziemlich nervös, aber auch voller Vorfreude. Bei Patrick (Host) habe ich mich gleich Zuhause gefühlt und nachdem ich meinen Kram mal deponiert hatte, ging ich nochmal raus. Während ich so die Gegend erkunde, lande ich in einem Park. Und plötzlich grinse ich übers ganze Gesicht und bin total glücklich. Diesen Park habe ich letztes Jahr zusammen mit einer Freundin schon aus Zufall entdeckt und ich wusste nicht, dass ich nun so nah dran wohnen würde. Ich fühlte mich gleich noch mehr Zuhause.

Nach einer unruhigen Nacht, aber in einem sehr bequemen und gemütlichen Bett, stand ich auf als ich wach war. Der Vorteil am Alleinereisen 😀 Ich entschied mich, mein Frühstück im (zu Fuss) etwa 30-45min entfernten „Bakkerswinkel“ zu geniessen. Das Lokal kannte ich bereits von früheren Besuchen und so fand ich den Weg sogar (fast) ohne Google maps. Mein Müesli mit Joghurt war wieder mal super lecker. Aber: das nächste mal „verse muntthee“ bestellen und nicht einfach nur „muntthee“. Minzetee mit frischen Blättern gibt’s in Amsterdam nämlich in praktisch jedem Café. So als kleiner Tipp am Rande.

Zu Fuss hast du am meisten von der Stadt

Danach schlenderte ich durch die Stadt, ging da und dort in einen Laden, genoss die Sonnenstrahlen, erfreute mich an den vielen hübschen Häuschen und Grachten und sammelte insgesamt fast 40’000 Schritte 😀 Also satte 25km kamen da schon zusammen. Ich liebe es einfach, eine Stadt zu Fuss zu erkunden. Bei jeder Strassenecke, jeder noch so kleinen Abzweigung kann ich mich entscheiden, nein, meiner Intuition folgen und den Weg nehmen, der sich grad richtig anfühlt.

Weitere Restauranttipps

CT - Coffee + Coconuts

CT – Coffee + Coconuts

Später besuche ich noch das Vlaamsch Broodhuys, um ein Brownie und einen weiteren, frischen Minzetee zu geniessen. Danach ging ich weiter durch die Stadt, einen Fuss vor den andern, ein schiefes Haus nach dem anderen und ich sauge einfach alles auf. Amsterdam, je mehr ich kenne, umso mehr liebe ich diese Stadt. Auch seit meinem Besuch im letzten Jahr, kenne ich das Lokal „CT – Coffee & Coconuts„, welches sich in den Gemäuern von einem ehemaligen Kino befindet. Aussen alt, aber innen modern und gemütlich. Es gibt viel Leckeres und Gesundes zu essen oder zu trinken. Nach dem Dessert am Samstagabend, ging ich am Sonntagmorgen nach meinem Training im Park gleich nochmal fürs Frühstück dahin.

Mein Sportprogramm in A’dam

Ich wusste, ich wollte in Amsterdam joggen gehen und so habe ich meine Joggingschuhe und -klamotten dafür natürlich eingepackt. Weil der grosse Vondelpark mit 2.5 km Entfernung dann doch etwas zu weit weg von meinem Airbnb lag, entschied ich mich um. Ich hab doch einen anderen, wenn auch um ein vielfach kleineren, Park um die Ecke. Ich joggte also eine Runde, machte ein paar Kraftübungen, joggte wieder, machte Übungen und so weiter. Tat das guuuut! 🙂

Ausflug ans Meer

Rahel am Meer von Zandvoort

Rahel am Meer von Zandvoort

Am Sonntag dann, nach meinem Toast mit Avocadocrème, Fetakäse und Oliven im „CT“ spazierte ich zur „Amsterdam Centraal Station“. Nach einigem hin und her in meinem Kopf, hatte ich mich nämlich entschieden, ans Meer zu fahren. Bereits innerhalb von 30 Minuten sind mehrere Strände mit dem öffentlichen Verkehr zu erreichen. Mein Ziel für einen sonnigen Nachmittag war also: Zandvoort. Das mit dem Ticket ist so eine Sache. Der Automat hat mir was ausgespuckt, was aussah wie einfaches Papier und trotzdem hätte ich mich bei den jeweiligen Terminals noch ein- und auschecken sollen. Als kleiner Tipp für euch 😀 Nun zum Stand von Zandvoort. Nein, es ist kein Traumstrand wie’s im Buche steht, aber es ist schön. Der Strand ist breit und vor allem laaaange – kilometerweit. Das Wasser war gerade warm genug, dass ich die Schuhe auszog und barfuss lief. Während ich mir die Sonne auf die Haut schienen liess – natürlich mit Sonnencrème drauf – ass ich noch eine Portion „patatas bravas“ in der „Mango’s Beach Bar„.

 

Meine Gedanken

Hier kamen dann doch auch etwas melancholische Gedanken auf. Nicht das erste Mal an diesem Wochenende. Warum bin ich alleine hier? Warum kann ich nicht mit einem Partner verreisen? So viele Stunden, genauer gesagt drei Tage, nicht wirklich mit jemandem zu reden, ist schon komisch. Ja, in Momenten mit sich, kehrt man in sich. Ich hinterfrage vieles und zweifle an mir. Das kommt und das geht dann aber auch wieder. Ich habe mittlerweile akzeptiert, dass das dazugehört.

Zandvoort nähe Amsterdam

Zandvoort nähe Amsterdam

Nun denn, am Montagmorgen früh verliess ich mein geliebtes Amsterdam wieder. „Tot ziens“ – auf Wiedersehen – habe ich gesagt. Ich komme wieder, da kannst du sicher sein. Und ja, am Flughafen abgeholt zu werden –  vor allem wenn man alleine verreist – tut soo gut!

2 thoughts on “Radisli alleine in Amsterdam

  1. Urs

    Ein schöner Bericht. Amsterdam ist immer eine Reise wert. Bei mir allerdings nun auch schon wieder ein paar Jahre her.
    Wie es sich wohl verändert hat?
    Ich mag mich noch an die strippenkaart erinnern, die man kaufen und dann einfach bei der richtigen Tarifstufe falten und stempeln musste.
    Zandvoort kann ich wirklich auch empfehlen, auch wenn wir beim letzten Besuch eher durchzogenes Wetter hatten.

  2. Oliver

    Interessant und schön geschrieben diese Bericht. Ich werde dieses Jahr das 1. Mal nach Amsterdam fahren … bin für weitere Tipps offen 🙂

    LG Olli

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