Verschiedene Gedanken, Situationen, Artikel und Diskussionen in den letzten Tagen brachten mich zu diesem Blogpost.
Bis vor knapp einem Jahr, war ich der Überzeugung, dass man gleichzeitig nur eine Person wirklich lieben kann und zwar den Freund – wenn man dann einen hat. Wenn du jetzt sagst: Aber du liebst doch auch deine Eltern, deine Geschwister, deine Freunde! Das hat mir nämlich Letztens ein Kollege auch so gesagt. Na klar, die liebt man alle auch, irgendwie. Für meinen damaligen Freund habe ich tiefe Liebe verspürt. Ich habs gefühlt. Auch meine Eltern und meine Schwester mag ich, aber schon da ist meine Definition anders. Für mich ist Familie was anderes, als Freunde. Verwandte sind einfach mit einem verwandt, haben das gleiche Blut. Freunde suche ich mir selber aus, auch auf Grund von Gefühlen. Nunja, bis vor Kurzem war ich der Meinung, dass ich für meine Freunde – egal ob männlich oder weiblich – etwas empfinde. Oder etwa doch? Meine beste Freundin hab ich total lieb und ich fühl mich ihr auch sehr nah und verbunden, aber es ist nicht vergleichbar mit den Gefühlen für meinen Ex-Freund.
In den letzten Monaten habe ich viele neue Leute kennengelernt. Hauptsächlich via Twitter. Man schreibt sich, man lernt sich kennen, man trifft sich und findet heraus, ob man sich auch direkt gegenüber gut versteht. Ich habe viele tolle Menschen getroffen und mit einigen würde ich mich liebend gern öfters treffen, nur leider ist das nicht ganz so einfach. Es gibt eine bestimmte Person, für die ich irgendwie mehr empfinde. Nein, es ist keine Liebe im Sinn von verliebt-sein, aber genau das verwirrt mich – irgendwie. Anfangs schrieben wir uns nur, irgendwann kamen Telefongespräche hinzu und ich erinnerte mich an meine Zeit vor meiner 6jährigen Beziehung. Damals war ich viel im Internet unterwegs – fast schon am verzweifeln – weil ich unbedingt einen Freund finden wollte. Ich chattete, telefonierte nächtelang und traf die meisten dann irgendwann in einem Café. Ja, mit dem einen oder anderen konnte ich mich noch unterhalten, aber mit den anderen gabs nur noch ein lautes Schweigen.
Hatte ich nun Angst vor einer solchen Wiederholung? Nein, ich denke, ich war sehr entspannt und ging ohne grosse Erwartungen an dieses Treffen heran. Ich fühlte mich gleich wohl bei ihm. Ich konnte mit ihm über alles reden und so offen sein. Ich vertraute ihm alles an. Anfangs war ich aber auch vorsichtig, was die Häufigkeit unserer Treffen anbelangte. Es war meistens er, der nach mehr fragte. Da war wohl die Angst, dass er sich in mich verlieben könnte. Wie egoistisch. Als ich sicher war, dass da bei Ihm keine solchen Gefühle vorhanden sind, entspannte ich mich wieder und wollte ihn immer wieder sehn. Ich hatte Verlangen nach ihm oder wonach auch immer. Das konnte ich zu diesem Zeitpunkt wohl noch nicht wirklich zuordnen. In letzter Zeit machte er sich jedoch ziemlich rar und gleichzeitig wurde mir klar, was ich vermisse. Den guten Freund oder sogar den Seelenverwandten? Wir haben viele Gemeinsamkeiten und irgendwie hab ich schon gedacht, ich hätte einen neuen Reisepartner gefunden. Abgesehen von meinem Ex-Freund war mir wohl noch nie ein Mann so nah. Schade, dass… er nicht auch so empfindet oder Angst hat oder einfach sonst keinen (engen) Kontakt mehr will.
Ich musste durfte lernen, dass es verschiedene Arten von Liebe gibt. Liebe ist nicht immer Verliebt-sein. Liebe ist auch Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit und noch so viel mehr.
Salü Radisli,
Du schreibst: „Ich musste durfte lernen, dass es verschiedene Arten von Liebe gibt. Liebe ist nicht immer Verliebt-sein. Liebe ist auch Nähe, Vertrautheit, Geborgenheit und noch so viel mehr.“
Für das Wort Liebe sollte es mindestens drei Wörter geben:
1. Partner, bei dem man Schmetterlinge im Bauch hat und die Chemie stimmt.
2. Freund/Freundin (normalerweise gleichgeschlechtlich (Siehe Film „Als Sally Harry traff“): dem/der man alles anvertraut, mit dem/der durch dick und dünn geht, mit dem/der man Rösser klaut.
3. Familie.
Soviel ich weiss, gibt es eine Sprache, die für Liebe mehrere Wörter hat.
lg.
Matthias
[…] einen ganz besonderen Menschen kennengelernt. Vor ein paar Monaten habe ich ihn schon mal in einem anderen Post erwähnt. Richtig einfach war es nie, aber wir hatten viele schöne Stunden zusammen. Wir haben uns […]
Salü Rahel,
Gestern Abend fand ich per Zufall folgender Text:
Im Deutschen gibt es nur ein Wort für Liebe. Im Griechischen aber mehrere mit unterschiedlicher Bedeutung.
Agape (bedingungstose Liebe), Eros (sexuelle Liebe) und Phileo (brüderliche Liebe). Das hatte ich gemeint.
lg.
Matthias.
Wie schön 🙂 Vielen Dank für den Input!
Gruss
Rahel