ich will wieder zurück

nach Prag. Diese paar Tage waren einfach ein Traum.

Jede Seitenstrasse hat so wunderschöne Häuser, dass man gleich stehen bleibt und sprachlos in die Luft starrt. Es gibt leckeres Essen, günstigen Baileys auf der Dachterrase, ready-to-eat Wassermelonenschnitze, ein Auto, das auf dem grössten Platz mit einer Wasserfontäne herumfährt. Die Tschechen machen leckere Omeletten oder trockene Brotringe und kennen auch die ungarische Kürtäskaläcs als Trdelnik. Es gibt unglaublich viele Souvenirshops, in denen man überall das gleiche bekommt. Sie haben wohl viele wunderschöne Konzertsäle, von denen ich leider noch keinen von Innen sa, da kein ansprechendes Konzert stattfand. Man kann sich praktisch nicht verlaufen, obwohl es nach jeder Ecke ähnlich aussieht. Irgendwie findet man sich zurecht und steht plötzlich wieder auf einem bekannten Platz.

Wir haben ein gutes Hotel erwischt, welches sehr modern eingerichtet ist und ein leckeres Frühstücksbuffet anbietet. Ich hatte meine Freude an den Dachfenstern, durch die ich aus dem Bett die Sterne sehen konnte. Meine Freundin gingen ohne grossen Plan nach Prag. Ich hab einen Reiseführer mitgebracht, den wir im Flugzeug mal durchblätterten. Jeden Tag entschieden wir spontan, worauf wir Lust hatten. Wir liessen uns treiben und genossen die Zeit zu zweit und eine neue Stadt zu entdecken.

Sehr überraschend kam am Freitag auch mal totales Heimatgefühl auf. Ich sagte zu meiner Freundin: „Das klingt doch nach „trichlern“?“ Und schon sahen wir einen jungen Mann mit einer schweizer Fahne eine Gruppe anführen. Dahinter kamen die Trichler und dann noch eine Trachtengruppe, welche kurzdarauf eine Vorstellung gab. Einen Jungen, den wir ansprachen, erklärte uns, dass dieses Wochenende das internationale Volklorefest stattfindet und sie am nächsten Tag auf einer Bühne stehen würden. Und da gingen wir dann am nächsten Tag auch noch kurz vorbei. Schon komisch. In der Schweiz nervt einen solche Tradition irgendwie, aber ist man mal ein paar Tage weg, weckts solche Verbundenheit.

Und dann war da ja noch diese Sache mit der Auszeit. Mein iPhone hatte ich dabei, auch falls wir uns mal verlieren sollten etc. Internet hatte ich eh nur im Hotel und auch da reagierte ich auf nichts. Naja, es gab auch nicht wirklich eine Verlockung, da mich niemand suchte. Die einen wussten ja, dass ich weg war, andere nahmen gar nicht war, dass ich weg war.

Bis heute habe ich seit einer Woche keinen Tweet mehr geschrieben, kein Instagram-Foto mehr gepostet. Niemand vermisst diese Inhalte von mir. Naiv zu denken, dass das irgendjemandem auffallen würde, hm? Auch wenn ich in den letzten Monaten viel gelernt und gewachsen bin, bin ich doch irgendwie noch sehr auf andere fokussiert. Ich brauche Aufmerksamkeit, Komplimente, Reaktionen, Interesse. Kindisch, I know.

Whatever, ich würde gerne wieder zurück. Nach Prag, mit meiner besten Freundin was unternehmen. Wenn ich zurück blicke, war es wie in einem Kokon. Ein paar Tage weg, isoliert weil ohne Internet, neue Stadt, neue Leute, neue Cafés. Könnte ich die Zeit zurück drehen, würde ich alles gleich machen, bis auf eines. Ich würde JA statt nein sagen und mit den Jungs vom Wallis was trinken.

One thought on “ich will wieder zurück

  1. Xwischi

    Hallo Radieschen vielleicht zählt das nicht weil wir uns kaum kennen aber ich schaue schon jeden Tag mehrmals ob es ein neues Twitter pfeifen von dir gibt und hab mich schon gefragt was denn wohl los ist mit dir (keine Nachricht seit dem 25.07) Aber vielleicht ist es ganz gut das du auch mal diese Seite vom Leben für dich zurück gewinnst und mal los kommst von dieser ständigen Verfügbarkeit und diesem Aufmerksamkeits drang.

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