Kurz gesagt: Weil ich ohne entschuldbaren Grund selbst gekündigt habe, krieg ich keinen einzigen Rappen von der Arbeitslosenkasse.
Witzig war ja, dass am selben Tag zwei Schreiben meiner gewählten Arbeitslosenkasse eintrafen. Einerseits wollten sie wissen, ob ich nun eine Stelle für 50, 60 oder gar 100% suche. Da gabs wohl ein durcheinander, weil ich beim ersten RAV-Besuch 60% angegeben habe und mit dem Berater mich aber auf 50 geeinigt habe. Woher sie die 100% schon hatten, weiss ich nicht. Ich hab mich ja Anfangs August entschieden, keine Schule zu machen und mir einen Vollzeit-Job zu suchen. Weils aber mit der Stelle bei Estée Lauder so gut lief, habe ich weder das Regionale Arbeitsvermittlungs Zentrum, noch die Kasse darüber informiert. Ich dachte, das wäre für den Moment noch überflüssig.
Am selben Tag bekam ich aber auch noch die Rückmeldung, dass Sie mir mein Arbeitslosengeld 36Tage einstellen. Witzig, wenn ich ja schlussendlich nur 1Monat keine Arbeit hatte oder? Die Anzahl dieser Einstelltage wird je nach Grad des Verschuldens berechnet. Es gibt also 1-15Tage für leichtes Veschulden, 16-30 und 31-60. ICH hab mich also schwer verschuldet. Das klingt ja schon super. Als hät ich einfach aus ner Laune heraus gekündigt :-s Es wird dann nur noch erläutert, was dieses schwere Verschulden beinhaltet: „der Versicherte gibt ohne entschuldbaren Grund eine zumutbare Arbeitsstelle ohne Zusicherung einer neuen ab oder lehnte eine zumutbare Arbeit ab.“ Was wohl die Definierung der andern beiden ist? Die haben wohl lieber, wenn man arbeitet, bis man so down ist, dass man krank ist, zum Arzt muss und allenfalls die IV oder eine andere Stelle zahlt oder? Jeder schaut nur für sich.
Ehrlich, ich hab mit keinem zusätzlichem Geld gerechnet, da ich ja noch gespartes habe. Ich finde es einfach ungerecht, wie hier entschieden wird. Ist ja auch nicht wirklich transparent. Wenn man nämlich für weitere Informationen anruft, wird nur erklärt, dass man Einspruch einreichen kann und dieser Entscheid dann nicht mehr von der Sachbearbeiterin, sondern von deren Vorgesetzten entschieden wird. Meine Psychologin wird nun noch einen Text verfassen und dann bin ich ja mal gespannt, was dann passiert.
Was habt ihr für Erfahrungen mit der Arbeitslosenkasse gemacht?
Achja, ich hab bei der Wahl der Kasse extra die Syna gewählt, da ich bei dieser Gewerkschaft auch seit einigen Jahren Beiträge zahle. Ich habe nicht erwartet, dass ich deshalb anders beurteilt werde, aber durch diese Ungerechtigkeit trete ich wohl auch da zurück.
Ich war bei der UNIA und hatte nach dem Ausfüllen von zig Formularen, den Rückmeldungen über fehlende, Wiedereinreichen und Rückmeldung über weiteres das fehlt und Wiedereinreichen und hingehen und fragen und allem schlussendlich dann nie Probleme das Geld zu bekommen. Nie vergessen dass RAV und ALK nicht dasselbe sind und dementsprechend auch die Kommunikation schlecht ist unter den beiden Ämtern.
ich bin bei der com.edia, wo ich ebenfalls schon seit 15 jahren einzahle und bisher hatte ich auch nie ärger, ausser ich hatte eine frage per mail.
ich find das rav hier in chur viel schlimmer. ich hab mich freiwillig in ein beschäftigungsprogramm einweisen lassen, wo ich nur zwei wochen hinging, weil sich für mindestens zwei monate eine aushilfsarbeit mit chance auf festanstellung ergab. der berater wollte mir das dermassen madig machen, das glaubt man kaum, weil ich jetzt dieses programm aufgab. mal sehen, ob das nicht noch ärger gibt. der punkt war, dass ich mit dem aushilfsjob zwar unregelmässig, aber sicher knapp mehr als 60 prozent arbeite aber leider nicht auch so bezahlt werde. der kriegte beinahe die krise, so dass ich am schluss dachte: wird einem jetzt noch das schaffen madig gemacht?
ähem, ja. ich will drum noch bis februar bei der alv angemeldet bleiben, weil ich noch solange geld vom sozialplan meiner alten firma bekomme, und das krieg ich nur, solange ich angemeldet bin. ist bitzeli kompliziert, aber die sollen bluten. und wenn ich arbeite, verringert sich ja der finanzielle aufwand seiten der alv. ausserdem, eben, ich verdiene auf honorarbasis natürlich viel weniger als mit festanstellung.
Vielen lieben Dank für eure Inputs!
Ja, das RAV und die ALK sind definitiv zwei separate Ämter. Mit dem RAV hatte ich nämlich gar keine Probleme, sondern gute und freundliche Unterstützung. Muss auch mal gesagt sein 😉
@rage: Deine alte Firma hat doch nichts mit dem Arbeitslosengeld zu tun, das du jetzt erhälst oder?
Naja die Syna ist ja eher eine „konservative“ Gewerkschaft, ich denke dass du da bei Unia oder Comedia, etc besser gefahren wärst.
doch, hat sie. ich kriege den unterschied zwischen alv und vorherigem lohn von der alten firma bezahlt. noch bis ende februar.
Ich habe nur Ärger mit der UNIA! Bereits vor 2 Jahren hatte ich keinen definitiven Bescheid erhalten, nach dem ich wieder eine Anstellung hatte und nun ist der Bescheid seit 2,5 Monaten ausstehend. Die hatten immer wieder was verschlampt oder verloren! Grausige Zustände! ich habe selber gekündigt, weil ich in einer „Horror-Firma“ gearbeitet hatte. Es war nicht auszuhalten. Der Arbeitgeber hat in einer Stellungnahme alles abgestritten und nun steh ich blöd da – werde evtl. mit dem „Höchstmass“ bestraft und das ist einfach ungerecht! Der tägliche Arbeitstag war einfach „unglaublich“. Wenn wir „ehemalige und „noch- Mitarbeiter von den Zuständen erzählen, will uns das fast niemand abnehmen, weil es ist wirklich bizarr! Der Inhaber ist ein „Psychopat“ wie aus dem Bilderbuch.Aber die lieben Ämter reiten lieber auf ihren Paragraphen rum, helfen denen die Lügen und diese die Ehrlich sind, sind die Dummen….
Ich verliere den Glauben an unseren Staat…